14.07.2019

Alexander Heinrichs – der People- und Werbefotograf im Interview

Foto Erhardt spricht mit Alexander Heinrichs über die Vorzüge Namibias für Fotografen und die Unterschiede zwischen Einzel-Coachings und YouTube-Tutorials.

Vom Apotheker zum Fotografen, diesen Karrieresprung haben wohl die wenigsten durchlebt. Was hat dich angetrieben?

Das hatte tatsächlich mehrere Gründe: Ich fotografiere schon seit über 30 Jahren, Fotografie war immer mein Hobby. Den Ausschlag hat dann aber tatsächlich der Auftrag eines Freundes, Inhaber einer Firma für Markenrecherche, gegeben. Für ihn fotografierte ich damals seine Geschäftsräume für einen Prospekt, da er meine Fotos absolut überzeugend fand, obwohl ich es eben nicht hauptberuflich betrieben habe. Daraus entstanden durch Empfehlungen nicht nur schnell weitere Aufträge, sondern auch Gedanken, warum ich mir nicht ein weiteres Standbein mit der Fotografie aufbauen sollte. Nach einem halben Jahr schließlich war ich so gut gebucht, dass ich mich komplett als Fotograf selbstständig machen konnte.

Du bist Trainer und Coach, triffst in zahlreichen Einzel- und Gruppenworkshops im In- und Ausland auf Fotografierende. Warum ist deiner Meinung nach der Run auf „den erfolgreichen Fotografen als Lehrer und Mentor“ so groß? Was sind die häufigsten Fragen?

Die Leute möchten besser werden. In der Regel besuchen sie einen Coach, dessen Bilder sie gut finden, da sie ihre Fotografie auf ein ähnliches Level bringen möchten. Genau wie andere Fotografen biete ich auch kostenlosen Content an – mein YouTube-Channel umfasst 220 Tutorials – was aber natürlich etwas ganz anderes ist als ein Coaching. In einem Video gebe ich wenige, dosierte Infos an die Zuschauer weiter, die Möglichkeit der Nachfrage bleibt jedoch verwehrt. Eigene Probleme und Anwendungsfälle können nicht thematisiert werden. Ein Einzel-Coaching ist da natürlich viel intensiver, ich kann mich um die speziellen Bedürfnisse des Kunden kümmern. Hier erlebe ich vor allem, dass die Teilnehmer möglichst schnell Erfolge verzeichnen wollen.

Im Winter 2016 bist du nach Namibia gereist. Ziel war es Namibia als Top-Spot für Fotografen zu präsentieren. Was war das Feedback der Szene zu deiner Reise?

Namibia ist für mich eines DER Traumländer zum Reisen, ich war nun bereits vier Mal dort. Gerade als Fotograf hast du in diesem Land so unfassbar viele Möglichkeiten. Daraus ergab sich im letzten Jahr, dass ich diese Vorzüge gemeinsam mit Tourism Board speziell für Fotografen herausstellen konnte. Das Feedback seitens der Szene, sei es von Kollegen oder auch der Industrie, war überwältigend. Wir konnten eine wunderbare Ausstellung in Düsseldorf realisieren. Die Resonanz auf meine Bilder war so groß, dass ich in diesem Jahr sogar eine Fotoreise anbieten kann.

Wer begleitet dich auf diese exklusive Fotoreisen? Was ist dir besonders wichtig, den Teilnehmern mitzugeben?

Namibia ist natürlich kein günstiges Land zum Reisen. Ich merke an den – zugegebenermaßen nur männlichen Teilnehmern – dass sich solch ein Aufenthalt natürlich auch erstmal einrichten und finanzieren lassen muss. Die meisten nehmen an der Fotoreise on top zu ihren Familienurlauben teil. Wir sind eine bunte Truppe, bestehend aus Fotografen, die nicht erst am Anfang der Fotografie stehen. Die Hälfte hat bereits einen meiner Workshops besucht. Mir ist wichtig, den Teilnehmern mir bekannte Ecken und empfehlenswerte Orte des Landes zeigen zu können. Ein entscheidender Vorteil für die Teilnehmer ist, dass sie nicht erst durch das Land reisen müssen, um geeignete Plätze zum Fotografieren zu finden. Ich führe sie dort hin. Ein fotografisches Thema, dem wir uns widmen, ist die Astrofotografie. Hier hoffe ich, den Teilnehmern viel Neues beibringen zu können.

„Feedback zu meinen Bildern ist mir extrem wichtig.“


In den sozialen Medien folgen dir über 50.000 Fotobegeisterte. Wie wichtig ist dir der tägliche Austausch mit deinen Followern?

In den sozialen Medien folgen dir über 50.000 Fotobegeisterte. Wie wichtig ist dir der tägliche Austausch mit deinen Followern?

Das Feedback der Menschen ist mir total wichtig, daher betreibe ich meine Seiten auch selber. Ich beantworte alles allein, nehme den Austausch mit den Followern, die ja auch meine potenziellen Workshop-Teilnehmer und Kunden sind, sehr ernst. Dort merke ich schnell, was gefällt und was nicht. Darauf aufbauend kann ich meine Coaching-Konzepte auf die Wünsche der Fotografen anpassen. Wichtig ist mir natürlich auch das Feedback zu meinen Bildern.

Wieviel Photoshop steckt in deinen Bildern?

Diese Frage bekomme ich sehr oft gestellt und diese ist nicht ganz so leicht zu beantworten, da die Antwort natürlich bei jedem Bild anders ausfallen muss. Generell kann ich jedoch sagen, dass ich eher Fotograf als Bildbearbeiter bin, obwohl ich es natürlich kann. Ich versuche aber immer noch trotz Photoshop, den Look meiner Bilder schon maßgeblich am Set festzulegen. Dazu nutze ich zum Beispiel Blitze, die mir helfen, die Lichtstimmung schon vor Ort richtig gut hinzubekommen. Meine Tricks und Geheimnisse gebe ich natürlich auch auf meinen Seminaren weiter.

Alexander Heinrichs ist People- und Werbefotograf mit einem Hang zur Detailverliebtheit. Als Coach für Fotografie ist er inzwischen international auf Reisen, Konferenzen und Workshops unterwegs.
alexanderheinrichs.com

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