Aaron Moser lebt und arbeitet in Hamburg freiberuflich als Kameramann, Autor und Fotograf – hat sich aber auf die Tätigkeit des Videojournalisten spezialisiert. Seine große Leidenschaft ist das Reisen und das Umsetzen von Reportagen. Mit uns sprach er über sich, seine Arbeit und seine LUMIX-Kameras.
Inhalt
- 0.1 Wie bist du Filmer/Fotograf geworden?
- 0.2 Du warst auf der Schauspielschule?
- 0.3 Und dann bist du direkt Produzent geworden?
- 0.4 Worum geht es in deinem neuesten Clip?
- 0.5 Warum setzt du auf Panasonic?
- 0.6 Was war deine letzte große Produktion?
- 0.7 Was ist bei langen Touren in deinem Gepäck?
- 0.8 Was für eine Festbrennweite nimmst du mit?
- 1 Und das Kit-Objektiv?
Wie bist du Filmer/Fotograf geworden?
Durch Zufall! Nach dem Abi hatte ich überhaupt keinen Plan, was ich machen sollte. Aber ich hatte das Glück, dass mein Vater Reisejournalist ist. Er sagte: „Komm mein Junge, wir machen eine Reise zusammen. Du kommst erst einmal raus.“ So sind wir von München über die Alpen nach Italien gewandert. 1.500 Kilometer in 90 Tagen. Da ich keine Ahnung hatte, was ich in der Zeit anstellen sollte, hab ich mir vorher von meinem Taschengeld einen Videorekorder gekauft. Einen mit Display und Handschlaufe. Und so bin ich zum Filmen gekommen. Ich habe dann auch gemerkt, da mein Vater immer mit verschiedenen Fotografen zusammengearbeitet hat, dass das ein Beruf ist, den ich mir durchaus vorstellen könnte. Habe dann aber erstmal eine Schauspiel-Ausbildung gemacht. Doch hinter der Kamera hat es mir besser gefallen. Also bin ich zum NDR und habe dort dann das Filmen gelernt.
Du warst auf der Schauspielschule?
Ja, die Zeit damals war supercool – das war meine bunte Zeit. Aber irgendwie habe ich schnell gemerkt, das beruflich und jeden Tag zu machen, ist nicht so das Richtige für mich. Aber im Nachhinein war das auch sehr praktisch. Wenn ich heute mit Schauspielern oder Protagonisten arbeite, weiß ich, wie die sich fühlen und ich kann ihnen noch ein paar Lockerungsübungen und Tipps mitgeben.
Und dann bist du direkt Produzent geworden?
Beim NDR habe ich eine technische Ausbildung gemacht. In gewissen Bereichen bin ich so auch ein kleiner Technik-Nerd geworden. Was in den letzten Jahren mit der aktuellen Technik alles möglich geworden ist, begeistert mich. Und ja, dass man auch selbst Produzent sein kann.
Worum geht es in deinem neuesten Clip?
Um das Erleben in der Natur. Das ist mir ganz wichtig. Gemeinsam mit meinem Vater bin ich bei der letzten Tour quer durch Deutschland gewandert. Von der Nordsee bis zur Zugspitze in 87 Tagen – in mehreren Etappen. Ich mache eigentlich, soweit möglich, all meine Reportagen zu Fuß. Ganz nach dem Motto: Zu Fuß hält die Seele Schritt. Dabei versuche ich, so wenige Spuren wie möglich zu hinterlassen und die Natur authentisch wahrzunehmen und einzufangen. Es geht mir um die Verbindung zwischen der Natur und dem Menschen und darum, dass wir die Natur nicht nur als ökonomischen Faktor brauchen, sondern auch für unsere Seele. Und natürlich um das Unterwegssein mit der Kamera, der Panasonic LUMIX S5.
Warum setzt du auf Panasonic?
Die Ausrüstung ist super robust und spritzwassergeschützt. Ob in Tansania in der kalten Höhe des Kilimandscharos, in den sandigen Wüsten oder im feuchten Wald – ich hatte mit meiner Panasonic LUMIX GH5 und jetzt auch mit der Panasonic LUMIX S5 bisher nie Probleme. Es ist wichtig, dass die Kameras einiges aushalten und das tun sie. Und natürlich die Kombination zwischen Foto und Film. Früher hat man sich entweder als Filmemacher oder als Fotograf bezeichnet. Das vereinen meine LUMIX-Kameras und damit bin ich unglaublich zufrieden. Mit ihnen kann ich Fotos machen, aber eben auch hochwertige Videos.

Was war deine letzte große Produktion?
2019 realisierte ich als Regisseur und Kameramann den Kinofilm „Mein Vater mein Sohn und der Kilimandscharo“. Eine Vater-Sohn-Geschichte, aber es geht auch immer um die Natur. Der Kilimandscharo ist mittlerweile auch so ein Massentourismus-Berg. Aber eigentlich, der Tradition nach, ist das ein Heiliger Berg für die Massai. Der Berg und auch die Massai werden leider touristisch unglaublich vermarktet. Das ist in der heutigen Zeit ein zweischneidiges Schwert. Ich bin ja selbst in einem ganz großen Zwiespalt, weil ich natürlich auch von der Naturbegeisterung anderer und dem Tourismus lebe. Ich glaube aber auch, dass es immer eine Frage ist, auf welche Art und Weise wir unterwegs sind. Also, wie viele Spuren wir hinterlassen, ist uns bewusst, wo wir unterwegs sind und wissen wir das zu schätzen?
Was ist bei langen Touren in deinem Gepäck?
Je nachdem, wo man hinreist und was man sich für Bilder vorstellt. Aber halt reduziert auf ein Minimum. Im wahrsten Sinne des Wortes eben nur das, was ich tragen kann. Das betrifft die Ausrüstung: kleines Zelt, möglichst wenig Klamotten, ganz kleiner Schlafsack, manchmal sogar gar keine Isomatte – wenn man in wärmeren Regionen unterwegs ist, braucht man das gar nicht. Und genauso auch das Foto-Equipment. Ich habe immer nur ein ganz leichtes Reisestativ dabei und als Kamera war das bis vor kurzem auf Reisen noch die GH5, jetzt ist es die S5. In Kombination mit einem Kit-Objektiv und vielleicht noch einer Festbrennweite. Aber das finde ich auch toll. Wenn man probiert, das vielfältig einzusetzen, dann braucht man oft gar nicht fünf Objektive. Die zwei reichen mir vollkommen.

Was für eine Festbrennweite nimmst du mit?
Jetzt bei der LUMIX S5 das neue LUMIX S PRO 50 mm F1.4. Bei den Reisen kann man das immer schwierig planen. Natürlich macht man sich bei Reisereportagen ein grobes Konzept und versucht, so gut wie möglich zu recherchieren. Aber das Tolle ist auch, dass man unterwegs selbst überrascht wird. Und wenn man selbst überrascht wird, kann man auch am authentischsten den Zuschauer überraschen. Und da versuche ich mich natürlich möglichst vielfältig aufzustellen. Die 50-mm-Brennweite ist super für Porträts und Menschen geeignet, ist aber dank Blende f/1,4 auch noch so lichtstark, dass es auch super für Landschaftsaufnahmen mit schlechten Lichtverhältnissen geeignet ist und man kann mit der offenen Blende wunderbare weiche Unschärfen im Bild einbauen. Ein guter Allrounder für mich!
Und das Kit-Objektiv?
Das LUMIX S PRO 24-70 mm F2.8 ist ein super Objektiv. Eine durchgängige Blende ist fürs Filmen natürlich sehr wichtig – vor allem, wenn man zoomt und Ausschnitte macht.

Wie entstehen deine Filme?
Als Kooperation oder in Eigenleistung? Das sind eigentlich zu 90 Prozent eigene Projekte und Ideen. Man geht, gerade als Fotograf, mit offenen Augen durch die Welt, man liest viel, man schaut sich um, man ist in Gesprächen. Und sobald ich Themen im Reisebereich aufschnappe, werde ich hellhörig und fange an zu recherchieren. Ich habe immer mein imaginäres Notizbuch dabei – gefüllt mit vielen Themen, die ich verfolge. Im Moment ist es ja leider schwieriger zu reisen, aber da bleibt mehr Zeit für die Recherche. Und wenn es dann wieder möglich ist, gibt es einiges abzuarbeiten (lacht).
Wie stark trifft dich die aktuelle Situation?
Schon stark. Finanziell zwar gar nicht so, weil ich das Glück habe, im Reportage-Bereich viel für den NDR zu machen. Da habe ich meine andere Schiene, abseits vom Reisebereich. Mich trifft es daher eher seelisch und im Kopf. Weil man selbst viel von der Freiheit lebt, sich bewegen zu können und hingehen zu können, wohin man will. Das geht aktuell nicht. Uns trifft das hier zwar schwer, aber die Regionen, in die ich oft reise, sind noch viel schwerer betroffen. Das heißt ja nicht, dass man nicht meckern darf. Aber es ist in solch einer Phase wie jetzt auch mal gut, durchzuatmen. Ich bin jetzt seit drei Monaten Vater, da kann ich die Zeit natürlich perfekt nutzen. Das ist auch ein Abenteuer.