08.03.2022

7 Funktionen des Canon EOS R Systems, die du kennen solltest

Während die Hauptfunktionen des Canon EOS R Systems gemeinhin bekannt sind, stellen wir sieben Funktionen vor, von denen du so vielleicht noch nie gehört hast.

Fünf Vollformat-Systemkameras bilden das Canon EOS R System: Canon EOS R3, EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP. Den Grundstein für das System hat die Canon EOS R gelegt: Sie verfügt über einen 30,3-MP-Vollformat-CMOS-Sensor, Dual Pixel CMOS AF für schnellen und präzisen Autofokus sowie eine individuell anpassbare Multifunktionsleiste.

Neu war in diesem Zusammenhang das RF-Objektivbajonett, für das es eine stetig wachsende Auswahl an leistungsstarken RF-Objektive gibt.

Ein dreh- und schwenkbarer Touchscreen, extrem leise Aufnahmen und ein optionaler Bajonett-Adapter mit Einsteckfilter runden die Funktionspalette ab. Diese Eigenschaften bieten auch die anderen Kameras mit EOS R System. Das heutige Flagschiff Canon EOS R5 45 ist eine Vollformat-Systemkamera der Superlative: Megapixel Auflösung, 20 Bilder pro Sekunde, 8K-RAW-Videos, …

Doch darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere technologische Innovationen, die viele Fotograf:innen gar nicht kennen. Wir stellen siebe kaum bekannte, aber dennoch wichtige Funktionen der Canon EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP vor, die du bislang noch nicht entdeckt hast.

Gestochen scharfe Augen dank AF-Augenerkennung im Tracking-Modus

Die Gesichtserkennungs- und Tracking-Funktion gibt es schon länger, neu hingegen ist die AF-Augenerkennung, die mit der Canon EOS RP eingeführt wurde und über ein Firmware-Update auch auf der Canon EOS R verfügbar ist. Sie ermöglicht es der Kamera, die Augen des Motivs zu erkennen und darauf zu fokussieren.

Diese Funktion ist besonders bei Porträtaufnahmen nützlich, die mit großen Blendenöffnungen bei Objektiven wie dem Canon RF 50mm F1.2L USM oder Canon RF 85mm F1.2L USM aufgenommen werden. Zu beachten ist, dass die Kamera automatisch zum Gesichtserkennung-AF zurückkehrt, sobald die Augen des Motivs für kurze Zeit nicht sichtbar sind. Wenn die Person wieder zur Kamera blickt, wird die AF-Augenerkennung erneut aktiviert.

Das funktioniert nicht nur bei den Augen von Menschen, sondern auch von Tieren. Möglich macht es eine Software auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Kamera wurde mit einer großen Tierfoto-Datenbank programmiert, sodass sie Katzen, Hunde und Vögel in einer Szene erkennen kann. Die AF-Augenerkennung funktioniert selbst dann, wenn das Tier einen nicht ansieht: Das System erkennt die Körperform des Tieres und fokussiert auf die Augen, sobald sich das Tier umdreht.

Gestochen scharfe Augen dank AF-Augenerkennung – auch bei Tier-Aufnahmen.

Flexible Automatik (Fv) für bessere Belichtung

Neben den bekannten Belichtungsmodi P (Programm), Av (Zeitautomatik), Tv (Blendenpriorität) und M (Manuell) verfügen die Canon EOS R-Modelle über den zusätzlichen Modus Fv (Flexible Automatik). Um zwischen verschiedenen Modi zu wechseln, zum Beispiel von P zu Av, muss man in der Regel am Moduswahlrad drehen und dann einen anderen Modus auswählen.

Dieser Wechsel kann aber wichtige Sekunden kosten, wenn etwa die Situation eine schnelle Reaktion erfordert. Hier kommt der Fv-Modus ins Spiel: Damit können Fotograf:innen innerhalb des gleichen Modus zwischen der Steuerung von Blende, Verschlusszeit, Belichtungskompensation und ISO wechseln.

Das ist zum Beispiel dann praktisch, wenn der Belichtungsmesser in bestimmten Situationen getäuscht wird. Im Fv-Modus kann man schnell vom Av-Modus zur Anpassung der Belichtungskompensation oder sogar zur Auswahl einer vollständig manuellen Belichtung wechseln.

Mit einem Tastendruck kehrt man anschließend in den Av-Modus zurück, ohne das Auge vom Sucher zu nehmen. Wenn eine Einstellung im Fv-Modus anpasst wird, werden die verbleibenden automatisch angepasst, um eine korrekte Belichtung beizubehalten. Die Steuerung der Belichtung zwischen diesen Variablen ist daher schneller und einfacher.

Neben den bekannten Belichtungsmodi verfügen die Canon EOS R-Modelle über den zusätzlichen Modus Fv (Flexible Automatik).

Verwacklungen vermeiden durch RF-Bajonett

Das innovative RF-Bajonett des Canon EOS R Systems ermöglicht aufgrund einer zwölfpoligen Verbindung eine schnellere Kommunikation zwischen Objektiv und Gehäuse mit höherer Bandbreite. Daraus resultiert unter anderem eine bessere Bildstabilisierung.

Bei der Canon EOS R3, EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP erkennt der Sensor selbst geringe Vibrationen wie Herzschlag und Vibrationen durch die Atmung und überträgt diese Informationen an das System, was zu einem besseren Bildstabilisierungseffekt führt.

Dafür sorgt die Hochgeschwindigkeitskommunikation, die in das RF Bajonett integriert ist. Dadurch kann die Bildstabilisierung des Objektivs im Bruchteil von Sekunden mit der kamerainternen Bildstabilisierung kommunizieren und umgekehrt.

Mithilfe der kamerainternen 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) können die Canon EOS R5 und EOS R6 eine bis zu achtstufige Stabilisierung erzeugen. Kameraverwacklungen werden kompensiert, indem der Bildsensor selbst bewegt wird, um das Bild ruhig zu halten.

Die Hochgeschwindigkeitskommunikation des RF Bajonett ermöglicht es der Bildstabilisierung des Objektivs mit der kamerainternen Bildstabilisierung zu kommunizieren und umgekehrt.

Zeitrafferaufnahmen direkt aus der Kamera

Mit den Kameras des Canon EOS R Systems inklusive der auf Astrofotografie spezialisierten Kamera Canon EOS Ra gelingen Zeitraffervideos in 4K UHD oder Full HD. Dank ihres hochauflösenden Sensors kann die Canon EOS R5 auch 8K-Zeitraffer-Movies erstellen.

Die integrierte Software ermöglicht Aufnahmen mit Intervallen von zwei Sekunden oder mehr über bis zu 99 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden bei einer endgültigen Aufnahmedauer von bis zu 3.600 Bildern. Der Vorteil: Das Zeitraffervideo wird direkt in der Kamera zusammengefügt.

Fokus-Bracketing: Schärfe von vorne bis hinten auf Knopfdruck

Wer durchgehend scharfe Bilder vom Vordergrund bis zum Hintergrund erstellen möchte, kann die Blende verringern und eine lange Belichtungszeit verwenden. So entsteht zwar maximale Feldtiefe, allerdings auch der sogenannte Beugungseffekt – die Schärfe nimmt also mit kleiner werdender Blende ab.

Fotograf:innen setzen deshalb auf Fokusreihen mit Fokus-Bracketing, die vor allem bei Stillleben oder in der Architekturfotografie beliebt sind. Dazu wird dasselbe Motiv kurz hintereinander mehrmals aufgenommen, wobei der Fokuspunkt jeweils minimal verändert wird. Anschließend werden diese Bilder überlagert, sodass eine gestochen scharfe Aufnahme entsteht.

Bislang mussten Fotograf:innen diese Technik manuell umsetzen. Doch mit der Canon EOS RP, EOS R5 und EOS R6 ändert sich das nun: Kamera einschalten, berechnen, wie groß das Objekt ist und wie viele Belichtungen erforderlich sind, und schon kann es losgehen.

Alle drei Kameras bieten die Möglichkeit, bis zu 999 Aufnahmen anzufertigen, bei denen der Fokus automatisch nach Bedarf erhöht wird. In der Software Canon Software Digital Photo Professional lassen sich die Bilder dann übereinanderlegen.

Verbesserte Leistung von EF Objektiven mit Canon EF-EOS R Bajonett-Adaptern

Wer bereits eine Canon EOS DSLR sein Eigen nennt und auf eine Canon EOS R System-Kamera umsteigen möchte, kann seine Lieblingsobjektive weiterhin nutzen. Dafür gibt es drei Canon EF-EOS R Bajonett-Adapter, mit denen sich alle EF- und EF-S-Objektive unkompliziert an Kameras mit RF-Bajonett anschließen lassen.

Mit dem Standard-Bajonett-Adapter EF-EOS R haben Fotograf:innen die Möglichkeit, ein EF- oder EF-S-Objektiv an einer Canon EOS R System-Kamera anzubringen und von den Vorteilen der Kamera zu profitieren, wie etwa dem extrem schnellen Autofokus und der Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen.

Der Bajonett-Adapter EF-EOS R mit Steuerungsring verfügt über einen anpassbaren Objektiv-Steuerungsring wie bei einem RF Objektiv und bietet damit eine praktische zusätzliche Kontrollmöglichkeit für EF Objektive. Mit dem Bajonett-Adapter EF-EOS R mit Einsteckfilter hingegen können 52-mm-Einsteckfilter verwenden werden.

Im Unterschied zu den meisten Adaptern, die einen Übersetzungschip benötigen, ist das EOS R System weitgehend zweisprachig. Da es sowohl die EF- als auch die RF-Sprache verarbeiten kann, ist keine Übersetzung nötig ist, wenn ein EF-Objektiv über den Adapter angebracht wird.

Das wirkt sich auch auf die Leistung eines EF-Objektivs an einer Kamera mit EOS R System aus: Alle optischen Eigenschaften des Objektivs werden erkannt und gegebenenfalls sogar elektronisch verbessert. So kann man mit dem gleichen Objektiv auf einer EOS R System-Kamera ein schärferes Ergebnis als auf einem EF-Gehäuse erhalten, da die Kamera chromatische Aberration, Vignettierung, Beugung etc. besser herausarbeiten kann.

Canon EF-EOS R Bajonettadapter mit Einsteckfilter

Dual Pixel RAW: verbesserte Verarbeitung mit DIGIC X

Die Dual Pixel RAW-Aufnahme nimmt zwei Bilder auf einmal auf. Während das eine Bild die kombinierten Daten der beiden Fotodioden jedes Pixels auf dem Sensor verwendet, nutzt das andere die Daten von nur einer der Fotodioden.

Durch diesen feinen Versatz zwischen den beiden Bildern kann der Bildprozessor-Chip Schärfentiefe-Informationen in die von der Kamera gespeicherte RAW-Datei einbetten. So entsteht eine neue Ebene für die Nachbearbeitung in der Canon Software Digital Photo Professional.

Die Canon EOS R5 bietet nun aufgrund der leistungsstarken Datenverarbeitung des DIGIC X Prozessors einige neue kamerainterne Dual Pixel RAW-Funktionen wie zum Beispiel die sogenannte Porträt-Aufhellung. Dual Pixel RAW-Schärfentiefe-Informationen geben an, woher das Licht bei einer Porträtaufnahme kommt, sodass die Schatten im Gesicht des Motivs verstärkt oder abgeschwächt werden können.

Eine weitere Neuheit ist die Hintergrund-Klarheit: Mithilfe dieser Funktion kann der Kontrast im Hintergrund einer Aufnahme gezielt verstärkt werden – besonders an diesigen Tagen ist das Gold wert. Die Dual Pixel-Technologie kann das Motiv erkennen und maskieren, sodass nur die Töne im Hintergrund angepasst werden, wodurch sich die gesamte Bildwirkung verbessert.

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