22.02.2022

4 Canon RF Objektive im Praxis Check

Es gibt viele Canon RF-Objektive auf dem Markt, aber nicht alle sind gleich. Dieser Artikel bietet Ihnen einen Praxistest zu den 4 beliebtesten verfügbaren Canon RF-Objektiven.

Canon hat es mit der EOS „R“ und der kurz darauf folgenden EOS „RP“ bereits vor einiger Zeit geschafft, 2 großartige Kameras zu bauen, um in Kamerasparte der spiegellosen Systemkameras mit einzuziehen.

In den letzten Jahren folgten dann dazu die EOS R5, EOS R6 und die EOS R3. Allesamt sind großartige Kameras die auch in allen Tests immer und immer wieder überzeugen und in den Vergleichstabellen in den oberen Regionen zu finden sind.

Bei Markteinführung lieferte Canon bei der EOS R (und RP) damals häufig das 24-105mm F4-7,1 ab Werk mit aus.

Das lag allerdings auch daran, dass mit der Einführung der neuen Kamerageneration auch das neue „RF-Bajonett“ eingeführt wurde.

Für diesen Bajonettanschluss gab es bei Markteinführung noch nicht die große Auswahl an Optiken. Auch diese mussten (und müssen) neu gerechnet und entwickelt werden.

Nach nun knapp 4 Jahren, die das RF-Bajonett und die R-Kameras am Markt sind, wächst das Objektivarsenal stetig weiter.

Aktuell sind zu den bereits am Markt vorhandenen (aber auch recht teuren Objektiven) die neuen preiswerten Canon RF Objektive: RF16mm, RF50mm f1,8 und das RF 100-400mm f5,6-8 hinzugekommen.

Mit der Produktion und Entwicklung dieser Objektive hat Canon inzwischen auch den Grundstein gelegt, um erstmal mit günstigen, aber sehr guten Objektiven in das neue System zu starten.

PHOTOPIA 2021 | Faszination Canon RF-Bajonett - mit Guido Krebs

Selbstverständlich bietet das RF-Bajonett (mittlerweile) weitaus mehr Optiken, doch diese sind für den Einstieg in das System häufig sehr teuer (RF 15-35mm, 24-70mm f2,8 L, 70-200mm f2,8 L) und / oder nur für bestimmte Zielgruppen zu empfehlen (z.B. das 600mm oder 800mm)

Damit du jedoch beim Einstieg oder Umstieg auf Canon RF Objektive für den Anfang gut aufgestellt bist, solltest du die neuen Optiken etwas genauer in Augenschein nehmen. Dabei möchte ich mit diesem Beitrag gerne helfen.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass Canon mit dem EF- zu RF Adapter bereits eine sehr akzeptable Übergangslösung parat hat, wodurch du deine „alten“ EF (oder EF-S) Linsen an der neuen „R“ Kamera nutzen kannst.

Das einzige Manko was hierbei häufig auffällt ist, dass zum einen der neuentwickelte Steuerring an den alten EF Linsen nicht vorhanden ist und, dass z.B. in vielen Fällen der Autofokus etwas langsamer agiert, als er es mit einer RF-Linse machen könnte/würde.

Wen es dich also doch reizt, anstelle des Adapters direkt eine richtige RF-linse an der Kamera anzubringen, dann solltest du dich mit den oben genannten Linsen etwas näher beschäftigen.

Wie bereits erwähnt, findest du an allen neuen RF-Optiken den neu entwickelten Steuerring.

Diesen kannst du mit einer Funktion z.B. ISO so oder Blende belegen. Somit könntest du diese Werte nur durch Drehen des Steuerrings abändern.

Ich hatte bereits des Glück / Vergnügen die Optiken zu testen. Testbilder zu den jeweiligen Objektiven findest du in den Galerien hier im Beitrag.

Die einzelnen Optiken im Überblick:

  • Canon RF 16
  • Canon RF 35
  • Canon RF 50
  • Canon RF 100-400

Grundsätzlich gilt für alle Objektive

Der Autofokus ist äußerst schnell
und sehr treffsicher

Canon RF Objektive

Canon RF 16 mm f2,8 STM

Das RF16mm: Ist ein „super“ Ultra-Weitwinkelobjektiv welches (leicht abgeblendet) sehr scharfe Ergebnisse abliefert (Natürlich auch bei offenblende, jedoch mit Einschränkungen in den Bildrändern).

Aufgrund der sehr schmalen Bauweise (nahezu „Pancake“ maß, nur 40mm lang) kannst du es eigtl. in jeder Kameratasche / Rucksack, egal wie voll dieser ist, noch mit unterbringen. Somit kannst du auf jeder Tour den Ultraweitwinkelbereich gut mit abdecken.

Mit seinen 165gr fällt es wortwörtlich auch nicht wirklich ins Gewicht.

Zusätzlich ermöglicht dir die größtmögliche Blende von f2,8 auch die Nutzung zur Astrofotografie.

Auch zum Filmen kannst du dieses kleine Objektiv sehr gut nutzen. Da es einen STM-Antrieb hat, kannst du mit einer gleichmäßigen und leisen sowie auch schnellen Fokussierung alles gut und ohne störende Nebengeräusche im Video festhalten.

Ein weiterer Vorteil dieses Objektivs ist, dass du ein Schraubgewinde an der Front hast. Somit kannst du auch Schraubfilter (ND-Filter, Polfilter etc) oder sogar ein Steckfiltersystem an dem Objektiv anbringen.

Aufgrund des großen Weitwinkels, musst du bei Offenblende jedoch mit einer teils starken Vignettierung rechnen. Diese verschwindet in etwa ab dem Blendenbereich von ca. f5,6. (Bei JPEG Aufnahmen ist dies bereits sehr gut Kameraintern korrigiert.

RAW Aufnahmen lassen sich u.a. bei Lightroom und anderen Bearbeitungsprogrammen durch jetzt vorhandene Objektivprofile korrigieren)

Was in meinen Tests (für mich) überraschend war, war die Dynamik, die ich mit dem Objektiv im Bild festhalten konnte.

So konnte ich einen Vergleich bei Sonnenaufgang zwischen meinem Tamron 17-35 mm (EF) mit Verlaufs filter und dem 16mm RF ohne Verlaufsfilter erstellen.

Die Aufnahmen mit dem 16mm ohne Verlaufsfilter ließen sich genauso gut Bearbeitungen und Details herausfiltern, wie die Aufnahmen mit dem 17-35 und dem Verlaufsfilter.

Die vorhandenen Bilddaten in der RAW Aufnahme waren nahezu identisch.

Zubehör wie z.B. eine Gegenlichtblende ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss somit separat bestellt werden.

Alles in allem ist es ein Objektiv was zu begeistern weiß und durch Leistung und natürlich einen vergleichsweise geringen Preis in keinem Fotorucksack fehlen sollte.

Canon RF Objektive

Canon RF 35mm f1.8 IS STM Macro

Auch hier gilt: Canon hat ein gutes kleines, handliches Objektiv produziert. Mit einer Gehäusegröße von 74,4 x 62,8mm und nur 305gr, fällt es im Fotorucksack so gut wie gar nicht auf.

Bekanntlich ist es ja nie von Nachteil, wenn man ein Objektiv mehr dabei hat und man dadurch etwas flexibler sein kann.

Auch dieses Objektiv wurde mit einem Steuerring und einem STM-Motor ausgestattet. Der STM-Motor sorgt auch hier für ein gleichmäßiges und leises sowie schnelles Fokussieren. So kannst du auch mit diesem Objektiv alles gut, scharf und ohne störende Nebengeräusche in Videos festhalten.

Die Offenblende von f1,8 sorgt für eine schöne Freistellung bei Portraits oder hilft dir bei Astrofotografie die ISO etwas niedriger zu halten. Da das 35mm zusätzlich sogar mit einem Bildstabilisator ausgestattet wurde, solltest du auch bei etwas langsameren Belichtungszeiten noch Freihand arbeiten können.

Canon RF Objektive

Canon RF 50mm f1,8 STM

Das neue RF 50mm f1,8 ist ebenfalls ein sehr preiswertes und leistungsstarkes Objektiv für die neuen R Kameras von Canon.

Wie bereits bei dem 16mm und dem 35mm hat Canon auch hier einen STM Motor zum Fokussieren verbaut. Dieser sorgt wie bereits bei den anderen Gläsern für ein gleichmäßiges und leises sowie schnelles Fokussieren.

Die Geräte Angaben „50mm f1,8“ kommen vielen sicherlich bekannt vor. Diese findet man ebenfalls auf einem der bisher beliebtesten Canon RF Objektive. Dem EF 50mm f1,8 II. Bereits dieses Objektiv wusste durch Qualität und einen vergleichsweise niedrigen Preis zu überzeugen.

Ähnliches ist auch von dem RF 50mm zu erwarten. Der große Vorteil bei diesem Objektiv ist, dass man ein eigtl. bekanntes Glas (natürlich auf das RF-Bajonett optimiert) ohne Adapter an den R-kameras betreiben kann.

Somit sollte der Fokus noch schneller sein und mit Hilfe des Steuerrings manche Einstellung einfacher zu handeln sein.

Canon RF Objektive 100mm

Canon RF 100-400mm f5,6-8 IS USM

Das neu auf den Markt gekommene 100-400mm f5,6-8 ist ein neuentwickeltes Teleobjektiv. Ebenfalls aufgrund seines vergleichsweise geringen Preises ist es gutes Einsteigerobjektiv für Fotografen.

Die frisch in das RF-bajonett einsteigen und nicht zu viel Geld in die ersten Linsen investieren möchten, aber trotzdem auf den Telebereich nicht verzichten möchten.

Auch das Gewicht von gerademail 635gr und die (eingefahrene) Länge von nur 165mm sind Argumente, warum das Glas ein „immer dabei“ Glas sein sollte.

Aufgrund der nicht unbedingt perfekten Blendenwerte von f8 bei 400mm solltest du, wenn du dich für das Objektiv interessierst, dir vorher darüber Gedanken machen, zu welchen Tageszeiten du die Linse benutzen möchtest.

Schließlich gibt es auch Teleobjektive von Drittherstellern, Sigma, Tamron, die einen größeren Brennweitenbereich bei besserer Offenblende abdecken (jeweils 150-600mm))

Canon ist bei diesem Objektiv der Bildstabilisator besonders gut gelungen. So werden sogar Bilder noch scharf, welche sonst schnell verwackelt worden wären. Z.b. bei Brennweiten von 400mm und einer Belichtungszeit von 1/200sek. (wobei dies stark vom Fotografen und seiner ruhigen Hand abhängig ist.)

Nicht zu verachten ist auch die Makrofunktion die Canon diesem Objektiv mit „verpasst“ hat. Aufgrund dessen ist die Naheinstellgrenze gerade einmal bei 0,88mtr

Auch bei diesem Canon RF Objektive sitzt der Fokus (angetrieben durch einen Nano USM Motor) innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde genau dort, wo er sein soll.

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