12.10.2021

10 Tipps fürs Fotografieren in der Dämmerung

Eines steht von vornherein fest: Ob Morgen- oder Abenddämmerung, viel Zeit zum Fotografieren bleibt einem nicht. Du solltest also genau wissen, auf welchen Bereich deines Motivs es dir ankommt – die Lichtstimmung am Himmel oder Bildelemente im Vordergrund, die Wirkung eines Schattenspiels.

Und gerade für ein stimmiges Motiv im städtischen Umfeld oder in der Natur gilt es genau abzuwägen, welche Bereiche eine Über- oder Unterbelichtung vertragen und welche nicht.

Wer den Bogen raus hat und weiß, welche Einstellungen an der Kamera vorgenommen werden müssen, dem gelingen im Licht der auf- oder untergehenden Sonne atemberaubende Aufnahmen, die eine beinahe mystische Stimmung erzeugen.

Und nun viel Spaß mit unseren 10 Foto Tipps!

Unsere 10 Tipps fürs Fotografieren in der Dämmerung

Fotografieren in der Dämmerung

Tipp 1: Schlüsselstelle suchen

Suche dir in deinem Motiv die Stelle, die du zum Zentrum deiner Bildaussage machen möchtest und richte danach deine Belichtung aus.

Tipp 2: Dynamikumfang senken

Wenn der Bildchip nicht mit dem Dynamikumfang des Motivs mithalten kann, gibt es mehrere Möglichkeiten. Erstens: Du nimmst Über- oder Unterbelichtung einfach in Kauf – oft nicht mal das Schlechteste.

Zweitens: Du fertigst mehrere Belichtungen an und setzt daraus ein HDR zusammen. Oder Möglichkeit drei: Du wählst den Bildausschnitt so, dass die Sonne nicht zu sehen ist – der einfachste Weg, um den Dynamikumfang deines Fotomotivs zu verringern.

Tipp 3: Blaue Stunde

Der „Klassiker“ – nur wenige Minuten hat man für solche Aufnahmen zur Verfügung. Die Belichtung sollte dahingehend ausgerichtet sein, dass das Blau im Firmament so realistisch wie möglich getroffen wird.

Da man um eine längere Belichtung nicht umhinkommt, solltest du stets ein Stativ stets zur Hand haben.

Fotografieren in der Dämmerung

Tipp 4: Lange Schatten

Wie Spiegelungen sind auch lange Schatten ein wunderbares Gestaltungsmittel. Achte bei der Wahl des Bildausschnitts auf die Platzierung. Zusätzliche Dynamik erhält deine Aufnahme, wenn du die Schatten entlang der Bilddiagonalen verlaufen lässt.

Tipp 5: Variation

Hebe die Lichtstimmung bei der Nachbearbeitung deiner Aufnahmen mit ein paar Klicks hervor. Bei passenden Motiven reduzierst du die Sättigung generell – und holst dann die Sättigung der „Schlüsselstelle“ über eine Maske wieder hervor. Achte dabei vor allem auf weiche Übergänge.

Fotografieren in der Dämmerung

Tipp 6: Der richtige Moment

Nutze die Zeit, in der du auf den Sonnenuntergang wartest. Auch vor Eintritt der Dämmerung, am späten Nachmittag, ist das Licht nicht mehr allzu gleißend und bringt so schöne Motive zum Vorschein.

Bei einer nahezu geschlossenen Blende von circa 22 und einer Belichtungszeit von um 1/60 Sekunde bilden sich die Sonnenstrahlen sternförmig ab.

Tipp 7: Kamera-Einstellungen

Die Helligkeit des Kameradisplays ist nicht besonders aussagekräftig. Es empfiehlt sich dennoch, daheim eine Referenzaufnahme zwischen angepasstem Monitor und Kameradisplay zu vergleichen und die Helligkeit manuell zu justieren. Folgende Einstellungen solltest du dann vor Ort vornehmen.

Messmethode wählen: Je nach Motiv empfiehlt es sich, auf die selektive oder Spotmessung umzustellen. So kannst du den Messschwerpunkt genau festlegen.

Optimierung: Um die Stimmung von Dämmerungsaufnahmen nicht zu zerstören, solltest du die Optimierung für den Dynamikumfang nur sehr gezielt einsetzen.

Histogramm überprüfen: Das Hauptaugenmerk bei der Beurteilung der Belichtung sollte dem Histogramm gelten. Tonwertbeschneidungen sind hier gut zu erkennen.

Beschneidungswarnung einschalten: Blinkende Bereiche bei der Ansicht am Kameradisplay weisen daraufhin, dass an dieser Stelle keine Zeichnung mehr vorhanden ist.

Tipp 8: Gegenlicht

Wenn deine Aufnahme wie ein Scherenschnitt wirken soll, dann ist das nicht immer geliebte Gegenlicht dein Freund. Kurz belichten, mehrmals abblenden plus ein geringer ISO-Wert – das ist die Kombination, auf die es ankommt.

Durch die kurze Belichtungszeit verwackelt nichts, und mit der Blende hast du mehr als genug Schärfentiefe. Zudem sorgt der geringe ISO-Wert für rauscharme Aufnahmen.

Tipp 9: Kombination

Unterschiedliche Lichtquellen sind eine zusätzliche Herausforderung bei der Belichtung. Kein anderes Dateiformat als RAW ist besser geeignet, um die Belichtung eventuell im Nachhinein noch zu optimieren.

Als Aufnahmeformat wähle daher RAW+JPEG – so hast du JPEG direkt zu Verfügung, kannst aber auch in RAW nachbearbeiten.

Tipp 10: Einschätzung

Bei einem solch enormen Dynamikumfang kommt es darauf an, Über- und Unterbelichtung orientiert an der Bildaussage zu verteilen. Ziel dieser Aufnahme war es, nicht nur das Leuchten hinter dem Gipfel einzufangen, sondern auch ausreichend Zeichnung im Bildvordergrund zu erhalten.

Per Spotmessung auf den mittleren Helligkeitsbereich im Motiv gelang dies perfekt.

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