17.04.2021

10 Tipps für Architekturfotos

Vom Gartenhäuschen bis zum Prunkschloss: Die Architektur hat viele Facetten. Wir zeigen dir, wie deine Aufnahmen ebenso monumental wirken wie die abgebildeten Bauwerke.

1. Richtige Lichtstimmung

In der Architekturfotografie verändern sich Motiv und Bildwirkung mit dem Lichteinfall. Morgens und abends werden Gebäude in weiches Licht getaucht, sodass Verzierungen, Simse und Fenster plastisch hervortreten. Auch entstehen je nach Sonnenstand spannende Schatten. Achte auf solche Effekte und komme gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wieder, um das Schattenspiel festzuhalten. Zur blauen Stunde heben sich beleuchtete Bauwerke gut vom Himmel ab, am besten suchst du schon vorab nach einer schönen Perspektive.

2. Spektakuläre Spiegelungen

An Gebäuden mit weitflächigen Glasfronten kommt es zu spannenden Reflexionen der direkten Umgebung. In Großstädten wie Frankfurt lohnt sich zwischen den Hochhäusern der Blick nach oben, wo sich die Wolkenkratzer gegenseitig spiegeln. Ein schöner Effekt entsteht auch, wenn Bauwerke wie Brücken, Kirchen oder Schlösser von umliegenden Wasserflächen reflektiert werden.

3. Die passende Brennweite

Wer imposante Bauwerke in voller Größe fotografieren will, steht oft vor dem Problem: Es passt nicht alles aufs Bild. Abhilfe schafft da eine weitwinklige Festbrennweite, etwa das Samyang 12mm 1:2,0 oder das Sigma 14mm f1,8 DG HSM. Bei solchen Festbrennweiten fällt die Verzeichnung relativ gering aus. Gebäudedetails fangen Sie mit einem Tele mit langer Brennweite ein.

4. Mit den Augen eines Froschs

Normalerweise nehmen wir Gebäude aus Augenhöhe wahr, meist also aus etwa 1,60 bis 1,80 Meter. Gerade bei moderner Architektur ergeben sich
aber durch einen entschiedenen Perspektivwechsel neue Motive. Wer in die Knie geht, auf eine Mauer steigt oder mal nach oben schaut, wird mit spannungsvollen Bildern belohnt.

5. Stürzende Linien kreativ einsetzen

Jeder Architekturfotograf kennt sie und versucht, sie entweder zu vermeiden oder aber kreativ zu nutzen: stürzende Linien. Sie entstehen, wenn durch das Kippen der Kamera das Motiv nicht parallel zur Sensorebene ausgerichtet ist. Auf Fotos scheint es dann, als würden die vertikalen Linien alle nach hinten auf einen gemeinsamen Punkt zustreben, obwohl sie in Wirklichkeit parallel verlaufen. Leichte Verzerrungen lassen sich per Bildbearbeitung gut korrigieren – vorausgesetzt, du hast um das Motiv genug Platz gelassen. Besser ist es jedoch, so zu fotografieren, dass alle Linien und Kanten möglichst parallel zur Kamera ausgerichtet sind. Sehr groß dimensionierte Bauwerke laden dazu ein, stürzende Linien als kreatives Element einzusetzen. Bei einer Kameraneigung von 45 Grad erhält die Verzerrung den Charakter einer bewussten Gestaltung. Eine teure, aber äußerst effektive Methode, um stürzende Linien zu vermeiden, ist übrigens ein Tilt-Shift-Objektiv, etwa das Nikon PC-E Nikkor 24mm 1:3,5 D ED.

6. Durchdachte Komposition

Üppige Jugendstilfassaden, puristischer Bauhaus-Stil oder monumentale Barockschlösser: Damit die jeweilige Architektur auf dem Foto entsprechend zur Geltung kommt, ist ein durchdachter Bildaufbau zwingend. Fragen dich zunächst, ob du das Bauwerk komplett oder im Detail abbilden möchtest. Bei Fassaden solltest du dich an den Linien von Gliederungselementen wie Fenstern orientieren, die bereits eine Blickrichtung vorgeben. Gängige Fotoregeln wie der Goldene Schnitt helfen bei der Komposition. Bei einem Schloss vor Bergkulisse versetze das Hauptmotiv entsprechend der Regel nach links oder rechts. Gebäude in Frontalansicht kannst du bei entsprechendem Vordergrund weiter zum oberen Bildrand hin platzieren. Oder führt zum Beispiel ein Weg zum Gebäude? Dann nutze diese Linien, um den Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv zu lenken.

7. Interessante Details in den Fokus rücken

Stuckornamente, Wandmalereien oder Zierfiguren schmücken zahllose Bauwerke. Solche Detailfotos ergänzen die klassischen Frontalansichten. Achte auf eine hohe Schärfentiefe und wähle eine niedrige ISO-Einstellung, damit auch feine Elemente durchgehend scharf abgebildet werden.

8. Störende Elemente mit Filtern minimieren

Mit einem Graufilter lassen sich längere Belichtungszeiten realisieren. Fußgänger, die durch das Bild laufen, kannst du auf diese Weise einfach „wegzaubern“. Bei spiegelnden Flächen reduziert ein Polfilter störende Reflexionen.

9. Stativ verwenden für hohe Detailwiedergabe

In der Architekturfotografie ist ein stabiles Stativ unerlässlich: Es ermöglicht nicht nur eine exakte Ausrichtung, sondern im Zusammenspiel
mit dem Selbstauslöser auch lange Belichtungszeiten.

10. Innenräume durch HDR-Funktion abbilden

In Innenräumen zu fotografieren ist angesichts komplexer Lichtverhältnisse oft eine große Herausforderung. Ein Stativ ist also Pflicht. Dem oft hohen Kontrastumfang in Gebäuden begegnest du am besten mit einer Belichtungsreihe, die du dann zu einem HDR-Bild zusammenfügst.

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